Kioomars Musayyebi stammt aus Teheran wo er von dem bekannten Santurmeister Faramarz Payevar unterrichtet wurde. Bei dem Filmkomponisten Farhad Fakhredini studierte er Musiktheorie und Komposition. 2010 absolvierte er seinen Bachelor im Fach Instrumentalmusik an der Kunstuniversität von Teheran. Viele Jahre lang war er als Santurspieler und Komponist in mehreren iranischen Musikgruppen tätig, die sowohl in der Heimat als auch im Ausland zahlreiche Konzerte gaben.
Als Achtzehnjähriger hatte er bereits an verschiedenen Teheraner Musikschulen selbst den ersten Santur-Unterricht gegeben. 2007 produzierte er sechs CDs als Lehrstoff, und ein Jahr später gründete er in seiner Heimatstadt die Musikschule „Avay-e- Shahrzad“.
Seit 2011 wirkt er als Lehrer, Komponist und ausübender Musiker in Deutschland, wobei er mit Kollegen aus Europa, Indien, Afrika und Ostasien sowie mit diversen internationalen Formationen zusammenspielt. An der Universität Hildesheim absolvierte Kioomars Musayyebi sein Masterstudium im Fach „Musik.Welt – kulturelle Diversität in der musikalischen Bildung“. Gleichzeitig arbeitete er als Dozent für Santur am Center for World Music (CWM) der Stiftung Universität Hildesheim. Er ist festes Ensemblemitglied beim Transorient Orchestra, spielt mit dem „Orchester der Kulturen“ und dem „Nouruz Ensemble“ und gründete 2015 das Kioomars Musayyebi Quartett. Im Jahre 2018 und 2019 begleitete er in Paris und London das Theaterstück „A Letter to a Friend in Gaza“ des bekannten Regisseurs Amos Gitai auf der Santur. Seit 2017 arbeitet er mit dem NRW Kultursekretariat Wuppertal als Beirat zusammen.
Die Santur ist ein trapezförmiges, mit leichten Holzschlägeln gespieltes Saiteninstrument und gehört in die Familie der Zithern bzw. Hackbretter. Dem persischen Instrument begegnet man in abgewandelter Form auch in Europa. Vor allem in Ungarn und Rumänien ist es unter dem Namen »Cimbalom« bekannt. Die persische Santur entwickelte sich seit dem 16. Jahrhundert zu einem Instrument der klassischen virtuosen Kunstmusik und ist auch in der indischen Kunstmusik nicht unbekannt.